Die Geschichte der Shaolin und des Klosters
Das Leben im Shaolin Tempel
Das typische Bild, wie es uns in vielen Kung Fu Filmen gezeigt wird, in denen eine kleine Gruppe von Mönchen den ganzen Tag trainiert oder andächtig den Ausführungen ihres Meisters lauscht, trifft nicht annähernd auf die Realität im echten Shaolin-Tempel. Zu seinen Glanzzeiten lebten und arbeiteten nämlich mehr als 2000 Mönche und auch Nonnen im Tempel. Während der Tang-Dynastie verlieh der Kaiser Taizong (626-649 n. Chr.) dem Tempel das Recht, eine kleine Truppe kämpfender Mönche auszubilden. Von ihnen wurden dann auch einige zu seiner Unterstützung ausgeschickt, als er in Gefahr war.
Daraufhin bot er ihnen aus Dankbarkeit öffentliche Ämter an, die sie aber ablehnten, da sie ihr Können für die Ausbildung von Mönchen und zum Schutz des Klosters einsetzen wollten. Sie boten jedoch für Gefahrzeiten weitere Unterstützung an. So erlaubte der Kaiser die Ausbildung von 500 Mönchen als Krieger, um eine Truppe von Elitekämpfern zu seiner Verfügung zu haben. So entwickelte sich die Kampfkunst immer mehr als wichtiger Zweig der Lehre des Shaolin-Klosters, und zwar sowohl zum Zweck des Selbstschutzes als auch für den Schutz anderer Personen.
Doch nicht alle Mönche und Nonnen waren Kämpfer. Es gab auch andere Bereiche, in denen sie sich betätigten, z.B. im Studium von Schriften, in der Ausbildung von Jüngeren, der Sicherung des Tempellebens durch Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medizin und Kleidung und der Beschäftigung mit alten und neuen philosophischen Gedanken.