Tradition der Chan Philosophie
Eine große Bedeutung in nahezu allen chinesischen Kampfkünsten genießt der Zen-(Chan-) Buddhismus. Er beeinflusste stark den Taoismus und ist wiederum von diesem beeinflusst worden. Der Begründer, Bodhidharma wurde um 440 n. Chr. in Kanchi, der Hauptstadt des südindischen Königreichs Pallava, geboren. In jungen Jahren schon konvertierte er zum Buddhismus und wurde dessen 28. Patriarch. Er kam 475 n. Chr. nach abenteuerlichen Reisen nach Südchina und gelangte schließlich ins Shaolin-Kloster, wo sein bekanntestes philosophisches Wirkungsfeld war. Von ihm erzählt man sich viele Legenden. Eine davon lautet, dass er neun Jahre lang mit dem Gesicht zu einer Felswand meditiert hat.
Bodhidharma ist untrennbar mit Shaolin verbunden. Ihm schreibt man die Gründung der Kampfkunst des Shaolin Kung-Fu und der Philosophie des Zen-Buddhismus zu, zwei eigentlich miteinander unvereinbare Wege, die in ihrer Gemeinsamkeit erst mit dem Wirken des Bodhidharma in Shaolin auftauchten. Seine Lehre war der uralte Weg der Philosophie des Inneren Krieges, der geistige und psychische Beherrschung wie auch körperliche Geschicklichkeit integrierte.